25. November – Internationaler Aktions- und Gedenktag gegen Gewalt an Frauen

Der von der UNO seit 1990 offiziell festgelegte Aktions- und Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ geht auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal am 25.11.1960 zurück. Die drei Frauen stellten sich dem dominikanischen Diktator Trujillo entgegen und bezahlten dafür mit ihrem Leben. Seitdem dient der 25.November sowohl dem Gedenken an die Mädchen und Frauen, die in ihrem Leben Gewalt erfahren haben oder durch Femizide gestorben sind als auch dem Aufruf zur Gegenwehr und zur Unterstützung. Jegliche Form von Gewalt an Frauen und Mädchen darf nicht länger akzeptiert werden. 

In jedem Jahr finden bundesweit zahlreiche Aktionen zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen statt. 

Juristisch und politisch wurden in den vergangenen Jahrzehnten zwar einige Fortschritte erzielt, doch die Gewalt gegen Frauen geht nicht zurück, weder häusliche Gewalt noch Femizide in der Partnerschaft bzw. nach einer Trennung, im Gegenteil, die Fallzahlen steigen bundesweit mit jedem Jahr weiterhin an. 

Im Jahr 2024 wurden in Hessen laut Kriminalstatistik 11.879 Fälle häuslicher Gewalt erfasst. Im Main-Taunus-Kreis wurden 433 Fälle häuslicher Gewalt statistisch erfasst. Dabei wird die Dunkelziffer entsprechend wesentlich höher eingeschätzt.

Bundesweit beteiligen sich wieder viele Städte und Gemeinden an der Fahnenaktion „frei leben ohne Gewalt“, die von Terre des Femmes initiiert wurde. Auch im Main-Taunus-Kreis werden am 25.11.2025 vielerorts die Fahnen als Signal gegen Gewalt gehisst, zudem beteiligen sich viele Städte an der weltweiten Kampagne „Orange your city“, die von Zonta international ins Leben gerufen wurde.

Gemeinsam mit der Polizeidirektion Main-Taunus hat der Verein Frauen helfen Frauen MTK e.V. in diesem Jahr eine besondere Öffentlichkeitskampagne mit dem Titel „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen – Vertrauen beginnt mit einem Lächeln“ gestartet. Hier zeigen Polizeibeamt*innen ihr Gesicht gegen häusliche Gewalt. Die präventive Kampagne mit der Polizei soll dazu beitragen, eventuelle Berührungsängste abzubauen und von Gewalt Betroffene zu unterstützen, sich frühzeitig Hilfe und Unterstützung zu holen. Aus der Plakataktion ist mittlerweile eine Wanderausstellung entstanden, die von Behörden und städtischen Gremien zur Ausleihe in der Geschäftsstelle des Vereins angefordert werden kann. Erstmalig zu sehen ist die Ausstellung im Sitzungsbereich des Landratsamtes in Hofheim vom 24.11. – 10.12.2025. Einige Gemeinden haben die Ausstellung bereits für das Jahr 2026 gebucht.

In diesem Jahr finden Sie viele Aktionen in den sozialen Kanälen unter #gegen Gewalt und #WegAusDerGewalt, das diesjährige Schwerpunktthema bezieht sich auf die Forderung nach einem Gesamtkonzept zur Bekämpfung gegen Gewalt an Frauen. Terre des femmes fordert in diesem Zusammenhang konkrete Maßnahmen, die mit einem umfassenden Budget ausgestattet werden müssen, um gegen häusliche und sexualisierte (Partnerschafts-) Gewalt an Frauen vorzugehen.

Es wird aktuell viel darüber diskutiert, wie der Schutz von Frauen vor Gewalt gestärkt werden kann – insbesondere vor häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt. Das Gewalthilfegesetz ist ein historischer, rechtlich bedeutsamer Schritt, weil es erstmalig einen bundesweiten Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung ab 2032 schafft, gleichzeitig droht die Wirkung durch lange Umsetzungszeiträume und Unsicherheiten bei der Finanzierung deutlich abgeschwächt zu werden. So bleiben gerade noch sehr viele Fragen offen: Werden die angekündigten gesetzlichen Ansprüche tatsächlich und in ausreichendem Umfang umgesetzt? Werden ausreichende finanzielle Mittel dafür zur Verfügung gestellt? Werden künftig auch präventive Maßnahmen und die Arbeit mit Tätern gefördert? Da Präventionsmaßnahmen nicht von den jeweiligen Bundesländern finanziert werden, ist es erforderlich, dass sowohl die Kommunen als auch die Gebietskörperschaften die Arbeit der Frauenunterstützungseinrichtungen auch weiterhin fördern und finanziell unterstützen. Schutz- und Beratungsangebote sind wichtig – ebenso sind jedoch ein gesellschaftlicher Wandel und Prävention zwingend erforderlich.

Beratungs- und Interventionsstelle Tel. 06192 – 24212

Frauenhaus im MTK   Tel. 06192 – 26255